Stillstand

von Benjamin Bächle

Heute ist das Glück mir hold.

In meinen Händen halt' ich Asse.

Ich weiß, er ist begrenzt, mein Sold.

Es warten 1.000 Dinge, die ich hasse.

 

Das Universum verstellt die Schachfiguren -

es will sich gegen mich verschwören!

Es schickt mir Teufel, Hexen, Huren -

doch heut' wird es mich nicht mehr stören.

 

Die Zeit kann gerne einmal stehen bleiben -

nur ganz kurz und nur für mich.

Sehr gerne lasse ich mich treiben

und behalt' die Zeit für mich.

 

Was wäre, stünde alles immer still,

hörte die Welt sich einfach auf zu drehen?

Man hätte die Ruhe, die man will.

Die Gegenwart würd' nie vergehen.

 

Kein Windstoß und kein Wimpernschlag,

kein Schmerz, kein Leid und keine Liebe.

Gefangen in einem unendlichen Tag,

energielos ohne Triebe.

 

Es herrschte ewige Stagnation.

Es gäb kein Forschen, Lehren oder Streben.

Alles wäre ohne Emotion,

denn Stillstand ist das Gegenteil von Leben.